Das ABC der Denkbegleitung: Gedanken ordnen mit Systembrett
Kürzlich ist ein Freund von mir verstorben. So richtig wahr ist das noch nicht für mich. Es ist, als käme er gleich vorbei. Wer verabschiedet sich schon mit „Bis dann. Schönen Tod.“ Ein Wirrwarr von Gedanken flutet mein Hirn. Er hatte eine Lebensgefährtin. Was ist mit ihr? Seine Eltern leben noch. Was, wie, … ohne Worte. Er war Unternehmer. Was ist mit dem Geschäft? Wie wäre das, falls ich selbst plötzlich ausfalle? Hätte mein Mann mit Testament, Patientenverfügung, Generalvollmacht und Bankvollmacht wirklich alle Befugnisse, die er braucht? Wie wäre es, wenn er plötzlich ausfällt? Sind unsere privaten Papiere aufgeräumt genug, damit wir neben der Arbeit alles schnell finden würden, was vonnöten ist? Was ist mit meinem Geschäft? Ist es aufgeräumt genug, damit jemand es abwickeln könnte? Und traurig bin ich. Schnell einen Extrakuß und einen tiefen Blick. Ein Wirrwarr von Fragen, Gedanken und Gefühlen, von Dringlichkeit. Auch mir selbst hilft da das Systembrett. Der Name nervt mich nur inzwischen. Irgendwie ist er zu flach. Er sagt er nichts darüber aus, wie genial und hilfreich es ist. Ein einfaches Holzbrett. Mit verschiedenen Zonen. Mit Klötzen unterschiedlichster Art. Eine belastende oder verworrene Situation kann darauf dargestellt werden. Menschen, Gefühle, was auch immer man möchte. Es ist wunderbar erleichternd, dann einen Schritt zurücktreten zu können, weg von der Situation. Raus aus dem Kopf, rauf aufs Brett. Eine neue Perspektive finden, Gefühlen im Bauch nachhorchen. In Trauerfällen erlaubt es die Visualisierung von sich selbst und des Menschen, der gegangen ist – Zeit, einen Abschied nachzuholen und Worte zu sprechen, die ungesagt blieben. Als zugleich ehrenamtliche Mitarbeiterin des ambulanten Hospizdienstes Bremervörde-Zeven finden Sie bei mir einen geschützten Raum und offene Gedanken auch für eine solche Situation. Tel. für Ihre Anfrage: 04281/958113 oder hilfe@denkbegleiterin.de
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